Neues Kompaktwasserwerk in Gernsheim-Allmendfeld am Netz
Zum diesjährigen Weltwassertag hat der Versorger Hessenwasser seine hochmoderne Aufbereitungsanlage in Gernsheim-Allmendfeld (Landkreis Groß-Gerau) offiziell in Betrieb genommen. „Damit ist ein Baustein der überörtlichen Wasserversorgung technisch und energetisch auf dem neuesten Stand. Das ist wichtig, um auch künftig die Wasserversorgung der Metropolregion Frankfurt / Rhein-Main nachhaltig und qualitativ hochwertig zu ermöglichen“, sagte Umweltstaatssekretär Michael Ruhl am Freitag bei der Einweihungsfeier. Den Neubau bezeichnete Ruhl als eine sowohl logistische als auch finanzielle Kraftanstrengung für Hessenwasser.
Mit einer Aufbereitungskapazität von bis zu 3.000 Kubikmetern Grundwasser pro Stunde ist die Anlage eines der leistungsfähigsten Wasserwerke des regionalen Wasserversorgers. Am Netz ist das am südlichen Ortsrand von Gernsheim-Allmendfeld gelegene Werk bereits seit dem 1. Dezember 2023.
„Wir sichern den Fortbestand einer nachhaltigen und klimasicheren Grundwassergewinnung im Hessischen Ried. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Corona und Kostensteigerungen für Material und Personal erfolgte die Fertigstellung sehr gut im Rahmen der Planung. Eine erfolgreiche Teamleistung,“ stellte Dr. Jörg Becker (Mainova AG), Aufsichtsratsvorsitzender der Hessenwasser, fest.
„Das Werk ist in einer Bauzeit von knapp vier Jahren betriebsbereit erstellt worden. Zentrale Aspekte des Neubaus waren neben der Nachhaltigkeit die Steigerung der Energieeffizienz und die Optimierung der Prozesse. Die Investitionssumme von rund 30 Millionen Euro lag am Ende weniger als 10% über dem Planwert von 2019,“ erklärte Elisabeth Jreisat, Geschäftsführerin der Hessenwasser. „Im laufenden Jahr wird die gesamte Dachfläche der Anlage mit einer PV-Anlage bestückt. So wird die Energieeffizienz nochmal gesteigert.“
Vor 60 Jahren wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das erste Wasserwerk Allmendfeld errichtet. Dieses Werk war seinerzeit ein Baustein der Planungen des Landes Hessen, um die Grundwasserressourcen im Hessischen Ried für die Wasserversorgung des Rhein-Main-Raumes zu erschließen. Doch erst mit der Entwicklung der integrierten Grundwasserbewirtschaftung und den Beginn der Infiltration von aufbereitetem Rheinwasser aus dem Brauchwasserwerk in Biebesheim in den 1990er Jahren ist die Wassergewinnung nachhaltig geworden. Heute gilt diese Form der Wassergewinnung längst als Erfolgsgeschichte.
