Gesetzeskonformes Handeln
Die Einhaltung aller Gesetze und Vorschriften hat für Hessenwasser höchste Priorität. Dazu sind wir gegenüber unseren Gesellschaftern, der Politik, Geschäftspartnern und der Bevölkerung verpflichtet. Um alle rechtlichen Vorgaben zu erfüllen und Korruption zu vermeiden, hat Hessenwasser Compliance-Richtlinien in Kraft gesetzt. In den Verhaltensgrundsätzen werden die wesentlichen Regeln für ein verantwortungsbewusstes Handeln beschrieben. Das Regelwerk zum compliancekonformen Umgang ergänzt die Verhaltensgrundsätze durch konkrete Vorschriften für das Verhalten gegenüber Geschäftspartnerschaften und Behörden, zudem gibt es konkrete Leitlinien für den Umgang mit Spenden und Sponsoringmaßnahmen an die Hand. Die gesamte Belegschaft hat die Einhaltung der Verhaltensgrundsätze per Unterschrift bestätigt. Neue Kolleginnen und Kollegen verpflichten sich beim Eintritt ins Unternehmen zu ihrer Einhaltung.
Zusammen sichern diese internen Richtlinien, dass Gesetze und Vorschriften bei Hessenwasser jederzeit befolgt und umgesetzt werden. Bei Unsicherheiten über die Einhaltung der Compliance- Richtlinien können sich die Beschäftigten an ihre Führungskraft oder den Compliance-Beauftragten wenden. Sie stehen für die Beantwortung von Fragen und die Beratung im Zusammenhang mit den Richtlinien zur Verfügung. Dem Compliance-Beauftragten können zudem vertraulich und auf Wunsch anonym Verstöße gegen Gesetze und Vorschriften oder Verdachtsfälle gemeldet werden. Auch aktiv werden regelmäßig stichprobenartig Vorgänge auf Konformität mit den unternehmenseigenen Compliance-Regeln überprüft.
Kompetenz und Transparenz
Nachhaltigkeitsbericht
Wir legen unsere Aktivitäten und Fortschritte, zu denen auch die Einhaltung von Compliance-Richtlinien gehören, alle zwei Jahre in unserem Nachhaltigkeitsbericht offen. Grundlage für den regelmäßigen Report sind die Anforderungen des Deutschen Nachhaltigkeitskodexes. Um mit dem Signet des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) ausgezeichnet zu werden, muss eine Erklärung zu 20 DNK-Kriterien und ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren, die aus Global Reporting Initiative (GRI) und European Föderation of Financial Analyst Society (EFFAS) ausgewählt werden, abgegeben werden. Das DNK-Signet wurde im Jahr 2020 erstmals an Hessenwasser vergeben und wird seitdem jährlich mit einer aktuellen Erklärung fortlaufend erneuert.
Energiemanagement
Auch unsere Bemühungen im Bereich der Energieeffizienz lassen wir zertifizieren. Bereits 2012 haben wir ein Energiemanagement-System (EnMS) unter Leitung unseres Energiemanagers eingeführt, dass wir strikt nach DIN EN ISO 50001 betreiben. Die DIN EN ISO 50001 ist eine internationale Norm, die Unternehmen einen systematischen Ansatz zur Verbesserung der energetischen Leistung ihrer Prozesse sowie zur Umsetzung eines effizienteren Energiemanagements an die Hand gibt. Die Norm orientiert sich an der DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme. Mit ihr verpflichten wir uns zur Verwirklichung unserer energiepolitischen Ziele sowie zur Aufrechterhaltung und systematischen Verbesserung des EnMS und der energiebezogenen Leistung.
Technisches Sicherheitsmanagement
Mit dem Managementsystem des DVGW sichern wir seit 2006 unsere Organisationssicherheit und sorgen mit unserem technischen Sicherheitsmanagement (TSM) für einen hohen Grad an Anlagensicherheit und damit für eine zuverlässige Wasserversorgung. Das TSM des DVGW ist ein branchenspezifisches Managementsystem zur Erreichung und Überprüfung der Organisationssicherheit. Darin werden die rechtlichen Anforderungen hinsichtlich Organisation, Umwelt und Arbeitsschutz in die Strukturen von Hessenwasser integriert. In Überprüfungsverfahren wird regelmäßig die Umsetzung der zu beachtenden technischen Regeln überprüft und ihre Korrektheit in Form einer DVGW-Bestätigung bescheinigt. Die Überprüfungen finden turnusmäßig alle zweieinhalb Jahre und eine Rezertifizierung alle sechs Jahre durch externe TSM-Sachverständige statt.
Energieeffizienz Netzwerke
Engagement
Nachhaltigkeit heißt für uns auch, uns zu engagieren. Denn wir sind davon überzeugt, eine nachhaltige, generationenübergreifende Wasserversorgung geht am besten gemeinsam. Dazu gehört der Dialog darüber, wofür unser Wasser wirklich genutzt werden sollte. Die Nutzung von Grundwasser als Trinkwasser hat nach deutschem Recht ausdrücklich Vorrang vor allen anderen Anwendungen. Wir wollen dennoch mit allen Anspruchsgruppen einen Dialog dazu zu führen, um unterschiedliche Interessen bei der Nutzung der Wasserressourcen miteinander zu vereinbaren.
Wir engagieren uns in vielfältigen Projekten für Gewässerschutz und Biodiversität. Im Gewässerschutz heißt das vor allem, den Eintrag chemischer Substanzen und Rückstände in Fließgewässer zu vermeiden. Denn von dort aus gelangen sie in das Grundwasser und gefährden die Versorgungssicherheit. So haben wir eine Initiative zur Förderung des Ökolandbaus auf den Weg gebracht und beteiligen uns an der Ökomodellregion Südhessen – denn eine Ursache für die Verunreinigung von Gewässern sind die in der Landwirtschaft verwendeten Pflanzenschutzmittel, die in Teilen in das Grundwasser versickern.
Zusätzlich sind wir Mitglied im Verein Deutscher Gewässerschutz. In den aktiven Betriebsprozess integriert sind zudem Wasserschutzgebiets- und Risikomanagement in Trinkwassereinzugsgebieten sowie kontinuierliche Qualitätskontrollen des Grundwassers durch regelmäßige Entnahmen von Proben.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Wir engagieren uns aber nicht nur für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Gebrauch des Trinkwassers, sondern beteiligen uns aktiv an Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt. Der Hattersheimer Wasserwerkswald, Standort einer unserer Wassergewinnungsanlagen, wurde mit dem PEFC-Siegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung ausgezeichnet. Die Einhaltung der 56 Vorgaben, zu der Hessenwasser sich dadurch verpflichtet hat, wird regelmäßig von unabhängiger Stelle überprüft und zertifiziert. So erhalten wir den Lebensraum für viele Kleintiere und Insekten, schaffen Raum für Wildtiere wie Rehe und lassen das Ökosystem möglichst unberührt.
Biodiversität stärken
Und wir wollen noch mehr tun: An mehreren Betriebsstandorten haben wir insgesamt 16.000 Quadratmeter Blühflächen angelegt, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen. Eine Maßnahme, die wir künftig auf weitere Standorte ausweiten werden. Zugleich unterstützen wir den Naturschutz mit 85 Hektar artenreichen Wiesen, die von uns betreut werden. In Kooperation mit dem Institut für Bienenkunde in Oberursel haben wir zudem ein Hummelprojekt begonnen, das die Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeit von Insekten im urbanen Raum erforschen soll.
Apfelsaft von Streuobstwiesen
Auf einigen Anlagenstandorten finden sich alte Streuobstwiesen. Da diese durch die Art der Nutzung einen hohen Wert für Umwelt und Artenreichtum haben, möchten wir diese Erhalten und Pflegen. Streuobstwiesen kommen traditionell ohne Pflanzenschutz und Düngung aus und sorgen mit ihrer Bodenbedeckung für eine gute Versickerung von Regenwasser. Unsere Freiwilligen im ökologischen Jahr unterstützen uns beim fachgerechten Schnitt der Bäume sowie bei der Ernte. Als leckeres Ergebnis bekommen wir in Zusammenarbeit mit einer regionalen, sozial-orientierten Kelterei unseren Apfelsaft, der bei Veranstaltungen und Besprechungen angeboten wird.
Unser Wiesengold: Honig
Unsere bunten und auch die nicht ganz so bunten Blüten locken vielfältige Insekten an. Neben den wilden Bienen möchten wir auf den Biodiversitätsflächen auch die wertvolle Arbeit der Honigbienen nutzen. Diese zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Dazu kooperieren wir mit lokalen Imkern. Wir bieten Flächen auf unseren Betriebsstandorten an, damit sie dort ihre Völker aufstellen können. Die Bienen nutzen dieses Angebot und wandeln fleißig Pollen und Nektar in leckeren Honig um. Damit unterstützen wir die Imker und ihre Bienenvölker und konservieren dabei die Pracht unserer bunten Blühwiesen als Wiesengold im Glas.