Nachhaltige Wassergewinnung heute und morgen

Es ist unsere Aufgabe, den Wasser­bedarf von 2,4 Millionen Menschen in der Metro­pol­region Frank­fur­t/Rhein-Main zu decken. 95 Prozent des benötigten Trink­wassers wird in Hessen aus Grund­wasser gewonnen. Das Grund­wasser ist also unsere wichtigste Ressource für die Trink­was­ser­ver­sorgung und muss entspre­chend überwacht und aktiv bewirt­schaftet werden.

Über den regio­nalen Leitungs­verbund stellen wir jährlich etwa 110 Millionen Kubik­meter Trink­wasser zur Verfügung. Davon gewinnen wir rund 70 Millionen Kubik­meter Trink­wasser in unseren eigenen Grundwasser­gewinnungs­anlagen. Dafür betreiben wir 21 Trink­was­ser­werke mit 192 Brunnen, Quellen und Stollen, die sich über das gesamte Versor­gungs­gebiet verteilen. Zusätzlich beziehen wir etwa 40 Millionen Kubik­meter Trink­wasser von koope­rie­renden Versorgern, um den Bedarf im Rhein-Main-Gebiet vollständig decken zu können.

Der Klima­wandel ist zunehmend auch in Europa und Deutschland spürbar. Das heißt für uns, dass wir die Wasser­ver­sorgung auch angesichts längerer Hitze- und Trocken­pe­rioden genera­tio­nen­über­greifend zukunfts­sicher und nachhaltig gestalten müssen. Im Fokus unserer Maßnahmen stehen neben einer langfristig sicheren Versorgung, eine gute Trink­was­ser­qua­lität, die nachhaltige Nutzung der lebens­not­wen­digen Wasser­res­sourcen und der Schutz der Ökosysteme in den Wasser­ge­win­nungs­ge­bieten.

Die Fakten

Das leisten wir für die Wasserversorgung

2,4

Millionen

… Menschen versorgen wir täglich mit einwand­freiem Trink­wasser. Das sind rund 60 Prozent der Einwohner der Metro­pol­region Rhein-Main.

110

Millionen

… Kubik­meter beträgt die jährliche Trink­was­ser­abgabe in unserem Versor­gungs­gebiet. Durch Bevöl­ke­rungs­wachstum und Klima­wandel steigt der Bedarf.

30

Prozent

… beträgt rechne­risch der Anteil an Brauch­wasser im Trink­wasser aus unseren eigenen Gewin­nungs­an­lagen durch Infil­tration. Er wird weiter wachsen.

Im Fokus

Wasserrechtliche Rahmenbedingungen

Wir sorgen für den Ausgleich von Wasser­an­gebot und Trink­was­ser­bedarf – und das in einem strengen recht­lichen Rahmen. Die öffent­liche Wasser­ver­sorgung ist an hohe gesetz­liche Anfor­de­rungen geknüpft. So muss jeder Wasser­rechts­antrag dem »Leitfaden für Grund­was­ser­ent­nahmen« entsprechen, den das Regie­rungs­prä­sidium Darmstadt auf der Grundlage des Hessi­schen Wasser­ge­setzes entwi­ckelt hat. Neben den wasser­recht­lichen müssen auch strenge natur­schutz­recht­liche Zulas­sungs­ver­fahren erfüllt werden, die beispiels­weise schon vorab die Auswir­kungen der Grund­was­ser­ent­nahme auf die Umwelt bewerten.

Teil des Wasserkreislaufs

Schema_Wasserkreislauf

Der natür­liche Wasser­kreislauf ist die Grundlage für unsere Wasser­ge­winnung. Das natür­liche Wasserd­ar­gebot entspricht im Rhein-Main-Gebiet nicht dem jewei­ligen Bedarf hinsichtlich der räumlichen und zeitlichen Verfüg­barkeit. Die Differenz zwischen natür­lichem Wasserd­ar­gebot und Wasser­bedarf wird sich unter dem Einfluss des Klima­wandels absehbar verschärfen. Die Infil­tration von aufbe­rei­tetem Oberflä­chen­wasser aus Rhein oder Main sowie die Speicherung des Wassers in geeig­neten Grund­was­ser­leitern ist deshalb ein wichtiger wasser­wirt­schaft­licher Teilprozess, der zur Klima­re­si­lienz der regio­nalen Wasser­be­schaffung beiträgt.