Kooperationsprojekt zur Sicherung der Trinkwasserversorgung für den Ballungsraum Rhein-Main

Dr. Hubert Schreiber


OVAG und Hessenwasser schließen Vertrag zur Sicherung der Wasserversorgung des Ballungsraums und zum Schutz der Natur im Vogelsberg.

Mit der Unterschrift durch den Vorstandsvorsitzenden der Oberhessischen Versorgungsbetriebe AG (OVAG) Rainer Schwarz und Vorstand Rolf Gnadl sowie dem Geschäftsführer der Hessenwasser GmbH & Co. KG Wulf Abke unter einen neuen Wasserlieferungsvertrag, wurde jetzt ein Projekt zur Sicherung der Wasserversorgung im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main und zum Schutz der Grundwasserressourcen im Vogelsberg gestartet.

Die Wassergewinnungsgebiete der OVAG leisten bereits seit mehr als 100 Jahren einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag zur Wasserversorgung für die Metropolregion Rhein-Main. „Die Grundwassergewinnung im Vogelsberg orientiert sich dabei konsequent an den Anforderung des in den 1990er Jahren durch das Land Hessen entwickelten Leitfadens zur umweltschonenden Grundwassergewinnung im Vogelsberg“, erläutert Rainer Schwarz anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Vor dem Hintergrund der ökologischen Anforderungen aber auch des rückläufigen Wasserbedarfs in Frankfurt wurden die Liefermengen seit 1990 deutlich verringert. In der Regel bezieht Hessenwasser jährlich rund 20 Millionen m³ Trinkwasser von der OVAG. Wegen der geringen Grundwasserneubildung musste aus ökologischen und wasserrechtlichen Gründen die Grundwasserförderung und damit die Lieferung an Hessenwasser seit dem Jahr 2011 weiter deutlich reduziert werden. Ausgeglichen wurden die fehlenden Wassermengen aus den Wasserwerken im Frankfurter Stadtwald und im Hessischen Ried. Allerdings sind die dort derzeit bestehenden Möglichkeiten zum Mengenausgleich vor allem in den Verbrauchsspitzenzeiten begrenzt. „Wir sind daher auf die Bereitstellung von gesicherten Trinkwassermengen aus dem Vogelsberg zwingend angewiesen. Weitere Liefereinschränkungen hätten unmittelbare negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit Frankfurts und der Metropolregion“, betont Wulf Abke.

Die OVAG hat gemeinsam mit dem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) eine Kooperation gegründet mit dem Ziel, eine Verbindungsleitung zwischen den beiden Versorgungsgebieten zu errichten. Über diese Leitung wird die Trinkwasserlieferung der OVAG in den Ballungsraum Rhein-Main abgesichert. „Der Bau einer Verbindungsleitung zwischen den Versorgungsnetzen der OVAG und dem ZMW ist Kern der technischen Konzeption“, berichtet Rolf Gnadl.

„Die Erweiterung des regionalen Trinkwasserverbundsystems zur Sicherung der Wasserversorgung des Ballungsraumes Rhein-Main unter Beachtung einer ökologischen und nachhaltigen Wassergewinnung im Vogelsberg ist ein Strukturprojekt von erheblicher wirtschaftlicher und politischer Bedeutung“, unterstreichen Schwarz, Gnadl und Abke. „Letztlich profitieren alle Beteiligten von dieser Zusammenarbeit. Unser Dank und Respekt an jene, die an diesem Vertrag mitgearbeitet haben.“ Ein Vertragswerk, so Schwarz und Abke, dessen Konzeption eine „Herausforderung“ gewesen sei; ein Werk, an dem die Partner über zwei Jahre intensiv und konzentriert gearbeitet hätten. „Wir haben ein für beide Parteien gutes Ergebnis erzielt.“

Die OVAG und Hessenwasser freuen sich dabei auch über die positive Begleitung des Projekts durch die zuständigen Landesbehörden. Das Projekt soll bis 2016 realisiert werden.