Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wasserversorgung und Landwirtschaft wird fortgesetzt

Neue Rahmenvereinbarung für die landwirtschaftliche Kooperation in Birstein-Fischborn vereinbart

(Groß-Gerau, 12.11.2015) Während auf der großen politischen Bühne Wasserversorgung und Landwirtschaft um die Novelle der Düngeverordnung ringen, scheint in Birstein die Welt noch in Ordnung. Dank der Kooperation im Ortsteil Fischborn sind Landwirtschaft und Wasserversorgung hier Partner. „Die Zusammenarbeit hat sich bewährt“, bestätigt Heiko Habermann, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes im Main-Kinzig-Kreis. 15 Jahre besteht die seinerzeit erste landwirtschaftliche Kooperation im Kreis mittlerweile und ein Ende ist nicht abzusehen, im Gegenteil. Unlängst wurde eine neue Rahmenvereinbarung zwischen Landwirten, Hessenwasser und dem Regierungspräsidium Darmstadt vereinbart. Ziel der Kooperation ist es seit je, eine Grundwasser schonende Landwirtschaft zu fördern. Es gilt vor allem den Eintrag von Nitrat ins Grundwasser zu vermeiden. Genau hier setzt die neue Vereinbarung, fußend auf den Erfahrungen der letzten Jahre, an. Schwerpunktmäßig soll ein Anreiz geschaffen werden für den Zwischenfruchtbau im Winter. Diese Begrünung von Ackerflächen nach der Ernte im Herbst entzieht dem Boden die überschüssigen Nährstoffe, die sonst ins Grundwasser ausgewaschen würden. Für den Anbau von Zwischenfrüchten erhält der Landwirt einen Zuschuss, dessen Höhe von der Auswahl der Zwischenfrucht abhängt. Der Anbau von Sonnenblumen zum Beispiel wird mit 30 Euro pro Hektar gefördert, für speziell optimierte Saatmischungen, die natürlich auch mehr kosten, gibt es  60 Euro/ha Anbaufläche.

Unterm Strich soll jedoch der von Hessenwasser jährlich ausgereichte Betrag an Förder- und Ausgleichmittel von rund 20.000 Euro nicht ansteigen. Denn auch wenn sich Wasserversorger und Landwirt einig sind bei der positiven Bewertung der Maßnahmen, sieht Wulf Abke, Geschäftsführer der Hessenwasser, die wirtschaftliche Seite der Zusammenarbeit durchaus kritisch. „Die langjährige Zusammenarbeit in der Kooperation hat viel zum Verständnis zwischen der Wasserversorgung und Landwirten hier in der Region beigetragen. Die Bemühungen zum Schutz des Trinkwassers waren erfolgreich“, so Abkes Fazit. Mit Blick auf die notwendigen Mittel, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu erzielen, sieht Abke jedoch skeptisch in die Zukunft. “Insgesamt haben wir in den letzten 15 Jahren über 300.000 Euro ausgereicht, um Maßnahmen für eine Grundwasser schonende Bewirtschaftung in den Einzugsgebieten der Quellwassergewinnungen zu finanzieren“, so Abke. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um die Wasserpreise sei es aber entscheidend, dass die Kosten für Maßnahmen zum vorbeugenden Gewässerschutz von den Behörden zukünftig vorbehaltlos anerkannt würden.