Hessenwasser lenkt den Blick auf politische Verantwortung für die öffentliche Wasserversorgung.
„Die Debatte um die Wasserpreise droht fachlich zu entgleisen“. Mit Blick auf die jüngsten Äußerungen des hessischen Wirtschaftministeriums zu „überdimensionierten Versorgungsnetzen“ mahnt Wulf Abke, Geschäftsführer der Hessenwasser, eine intensivere Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der öffentlichen Trinkwasserversorgung im Rhein-Main-Gebiet an.
„Planung und Dimensionierung von Trinkwasserleitungsnetzen sind entsprechend der Lebensdauer der Leitungen auf viele Jahrzehnte hin ausgelegt“, so Abke. „In den siebziger Jahren wiesen alle Prognosen auf einen weiter steigenden Wasserbedarf im Ballungsraum hin. Darauf basierten die Planungsvorgaben durch das Land und die Kommunen zum Ausbau der Versorgungsinfrastruktur.“ Den drastischen Rückgang des Wasserverbrauchs habe damals niemand vorhergesehen. Auch die von der Politik beförderte Wassersparkampagne, die seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Auslastung der vorhandenen Infrastruktur weiter verringert habe, sei seinerzeit noch nicht im Blick gewesen, so Abke weiter.
Den heutigen Betreibern von Versorgungsnetzen ein überdimensioniertes Netz vorzuwerfen, sei fachlich unsinnig und vor dem Hintergrund der von der Politik wesentlich mitbestimmten Rahmenbedingungen auch unredlich. Es solle bei der aktuellen Debatte nicht vergessen werden, dass die öffentliche Wasserversorgung eine Verantwortung hat für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen und für die Leistungsfähigkeit und Zukunft der Wirtschaftsregion Rhein-Main. „Auch vor dem Hintergrund der zukünftigen Herausforderungen durch den Klimawandel ist es notwendig, der öffentlichen Wasserversorgung die notwendigen Spielräume für zukunftsorientierte Investitionen in die Infrastruktur zu erhalten“, führt Abke aus.
Die Hessenwasser GmbH & Co. KG ist eine Gemeinschaftsgesellschaft der Mainova AG, der HEAG Südhessische Energie AG (HSE) der ESWE Versorgungs AG und der Riedwerke Groß-Gerau. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Trinkwasserbereitstellung für über 2 Millionen Menschen im Ballungsraum Rhein-Main.